Zeitungsgeschichten |
Voll von Geschichte und Geschichten: Die 300 Inseln vor Helsinki
300 Schären liegen dicht vor der finnischen Hauptstadt. Die meisten sind öffentlich zugänglich. Ein kurzer oder auch längerer Spaziergang führt ins grüne Paradies. Füchse und Hasen, Eichhörnchen und Fledermäuse, Schwäne und viele Seevögel sagen sich hier gute Nacht. Eine Nacht, die allerdings im Sommer durchgehend hell bleibt. Einmal wurde sogar ein Elch auf einer der Inseln gesichtet. Elche kreuzen den Spazierweg Viele der Inseln sind kleiner als 5000 Quadratmeter, aber alle bebaut. Und wo ein Haus steht, gibt es auch mindestens eine Sauna mit Zugang zum Strand. Da verwundert es kaum, dass auf 5,5 Millionen Finnen mehr als zwei Millionen Saunen kommen. So gehört zum Finnland-Besuch - egal in welcher Jahreszeit - das Schwitzen zum Programm. Riesengroßes Trockendock Neben Geschichten erzählen die Schären von Helsinki vor allem Geschichte. Als Spielball zwischen dem russischen Zaren und dem schwedischen König waren sie wie ganz Finnland Jahrhunderte lang Schauplatz von Kriegen. Davon zeugt beeindruckend die aus sechs Inseln bestehende Festung Suomenlinna. Neben mächtigen Wehrbauten beherbergt sie eines der ältesten und größten Trockendocks der Welt. Uralte Brauerei in der Festung Und eine uralte Brauerei liegt in der Festung. Sie serviert ihren Gästen noch heute einige ausgezeichnete Biere vom Pils über das helle Lager bis zum dunklen Ale. Dazu kulinarische Überraschungen wie Bären-Ragout oder Eiscreme mit Teergeschmack. Finnische Spitzenköche kreieren eine Verbindung traditioneller Küche mit ganz neuen Gerichten. Einige der Restaurants finden sich - natürlich - auf den Inseln. Konzerthaus mit sechs Sälen Auf dem Festland hingegen konzentriert sich Helsinkis reiche Kunst und Kultur. Neben einer Vielzahl von Theatern, Galerien und Museen locken die Oper und das erst drei Jahre alte Konzerthaus mit sechs Sälen für die unterschiedlichsten musikalischen Gattungen. Längst kein Zwang mehr Es lässt sich leben in der finnischen Hauptstadt. Als der Schwedenkönig Gustav Vasa die Stadt im Jahr 1550 gründete, musste er die Menschen der Umgebung noch zwingen, in Helsinki zu leben. Das sehen die 600000, die heute dort wohnen, vollkommen anders. Nicht nur die schönen Geliebten.
Finnisches Eis mit Teergeschmack. Foto: Münch
Mehr Fotos von Helsinki in den Diaschauen auf dieser Website Zur Orientierung dazu hier auch zwei Karten
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Ein Wahrzeichen der finnischen Hauptstadt: Helsinkis protestantischer Dom. Foto: Münch
Alt und neu nebeneinander: Ein Segelschiff im Hafen von Helsinki. Im Hintergrand das Riesenrad, das im Juni 2014 eingeweiht wurde. Foto: Münch
Saunieren ohne deutsche Regeln Der deutsche "Saunaexperte" erlebt in Finnland eine Überraschung. Anders als in den meisten Saunatorien zwischen Lübeck und Landshut ist das Saunieren in Finnland kein Gesundheitsprojekt mit einem Dutzend fester Regeln, sondern einfach ein Spaß. Jeder entscheidet für sich, wie oft und wie lange er schwitzt. Er trinkt, was und wann er will - nur keinen Alkohol. Die Finnen erzählen und lachen in der Sauna, betreten sie nass oder trocken, gehen ins Meer oder Kaltbecken, wenn sie wollen. Und ein Handtuch nehmen sie schon gar nicht mit in die Sauna. Öffentlich saunieren Frauen und Männer in Finnland immer getrennt.
Eine der rund 300 Inseln vor Helsinki. In der Mitte das Wohnhaus, links die obligatorische Saune. Foto: Münch
Das Denkmal des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Foto: Münch
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